Bibiana Steinhaus Webb |
Schiedsrichterin, Pionierin, Rednerin und Coach
Bibiana Steinhaus-Webb, geboren am 24. März 1979 in Bad Lauterberg, schrieb als erste Frau, die Spiele im deutschen Männer-Profifußball leitete, Sportgeschichte. Ihre Schiedsrichterkarriere begann 1995, inspiriert durch ihren Vater, ebenfalls Schiedsrichter. Bereits 1999 wurde sie DFB-Schiedsrichterin und war ab 2005 als FIFA-Schiedsrichterin international tätig. Höhepunkte ihrer Laufbahn umfassen die Leitung des Frauen-WM-Finales 2011 und des olympischen Endspiels 2012 – als erste Frau, die beide Turniere abschloss.
Im deutschen Männerfußball setzte Steinhaus-Webb ebenfalls Meilensteine. Sie leitete Spiele in der 2. Bundesliga, im DFB-Pokal und wurde 2017 als erste Frau in den Schiedsrichterkader der Bundesliga aufgenommen. 2020 beendete sie ihre aktive Laufbahn mit dem Supercup zwischen Bayern München und Borussia Dortmund.
Engagement für Frauen im Fußball
Nach ihrer aktiven Karriere setzte sich Steinhaus-Webb für die Förderung von Frauen im Fußball ein. Sie unterzeichnete das Positionspapier „Fußball kann mehr“ und übernahm 2021 die Rolle der Women’s Select Group Director bei der englischen Schiedsrichtervereinigung PGMOL. Seit Oktober 2024 leitet sie bei der FIFA die Frauenabteilung der Schiedsrichtersubdivision und treibt die Entwicklung des Frauenschiedsrichterwesens weltweit voran.
Persönliches und Auszeichnungen
Bibiana Steinhaus-Webb lebt in Hannover und ist seit 2021 mit dem ehemaligen englischen Schiedsrichter Howard Webb verheiratet. Ihre Verdienste wurden mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt, darunter mehrfach der Titel „IFFHS Welt-Schiedsrichterin des Jahres“ und das Große Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens. Steinhaus-Webb bleibt ein Vorbild und eine Stimme für Gleichberechtigung und Diversität im Fußball.
„Es geht darum, Schiedsrichterinnen dabei zu unterstützen, das Beste aus sich herauszuholen.“ (Bibiana Steinhaus-Webb)