Holzbuchstaben bilden das Wort Zukunft

Zukunft ist kein Zufall

Die Zukunft kommt nicht – wir gestalten sie.


Deutschland und Europa stehen vor großen Veränderungen – von der digitalen Transformation über die neue geopolitische Rolle in der Welt, bis hin zu einem technologischen wie auch gesellschaftlichen Wandel in allen Lebensbereichen. Wir fühlen uns an dieser Stelle oft von der Zukunft getrieben, haben das Gefühl, das wir nicht mehr hinterher kommen. Ein „Homo-Obsoletus“ gar, wenn wir auf die neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz schauen.

Aber ist das wirklich so? Oder haben wir da ein Missverständnis von „Zukunft“? „Shift happens!“, also es verändert sich etwas. Das ist richtig. Wir beziehen das meist auf Technologie – und das wurde in den vergangenen Jahren ja auch immer so kommuniziert: Digitalisierungsstrategie, die digitale Verwaltung, OZG, digitale Transformation – und was nicht alles. Technologie ist aber nur ein kleiner Teil unseres Alltags. Viel wichtiger ist die gesellschaftliche Innovation, also wie sich unsere Strukturen im Alltag verändern.

Wir haben viel für die Industrialisierung erfunden.

Die Industrialisierung zum Beispiel ist auf Basis von Technologie, aka Dampfmaschinen, entwickelt worden. Wir haben Städte mit Industrieanlagen hierzu gebaut, Durchgangsstraßen für den Warenan- und Abtransport, Innenstädte und Wohnviertel. Wir haben aber auch, damit Menschen vernünftig und sinnvoll arbeiten konnten, die Sozialversicherungen erfunden, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die Krankenversicherung, das Bildungssystem, Begriffe wie „Freizeit“ und sogar die Familie haben wir neu definiert. Von der einstigen Großfamilie der Agrarwirtschaft, in der jeder für den anderen gesorgt hat, sind wir zu einer 4-Personen-Struktur als industriellem Ideal gekommen. Ideal, weil hiermit das neue notwendige Sozialsystem langfristig finanziert werden konnte und auch immer genug Fachkräfte für die Zukunft des industriellen Wachstums vorhanden waren.

Was aber, wenn eine Familie heute nur noch aus knapp drei Personen besteht? Dann haben wir ein mathematisches Problem mit dramatischen Auswirkungen auf unser Sozial- wie Gesundheitssystem, aber auch die Fachkräfte. Wir erkennen das wir mit dem bestehenden System vor eine Wand laufen, versuchen es aber aufrecht zu erhalten, weil wir dem industriellen Narrativ folgen, ohne darauf zu achten, dass wir ja alles genau hierfür entwickelt haben. Wenn wir sogar erkennen, dass wir Städte in der bestehenden Form vielleicht nicht brauchen, dass aber das Zusammenleben- und Arbeiten einen wichtigen sozialen Faktor hat. Auch dass wir in den 1980er Jahren noch rund 60-70 Prozent unserer Fähigkeiten in die Arbeit einbringen konnten, heute nurmehr 30-40 Prozent, weil wir vor allem Kosten optimieren statt Lösungen. Aber was macht das mit Menschen, die hier zunehmend demotiviert sind?

Gelber Faden als Glühbirne dargestellt.
Aufgerissenes Papier mit dem Wort Innovation

Neue Zusammenhänge sind wichtiger als neue Technologien

Es gibt unendlich viele Fragen hierzu. Und neue Vernetzungen. Damit wir diese ganzen Zusammenhänge und Vernetzungen besser verstehen, haben wir sie in 18 Lebensbereiche unterteilt. Das sind zum Beispiel die Bereiche Gesundheit, Wohnen, Arbeit, Mobilität. Bildung, Freizeit, Familie Konsum & Produktion, Politik & Verwaltung, Energie, Kultur, die gesellschaftlichen Werte und andere. In all diesen Bereichen finden Änderungen statt die nicht nur technologisch sind, sondern vor allem strukturell. Bereiche auch die sich neu miteinander vernetzen lassen.

Diese ganzheitliche Sicht zu erkennen und aufzuzeigen, wie wir hier aktiv verändern und neue Möglichkeiten nutzen können, das ist die Aufgabe von Futurologen. Im Gegensatz zu Zukunftsforschern entwickeln sie dabei nicht nur Szenarien „was werden könnte“, also Wahrscheinlichkeiten – Futurologen schauen in die aktuellen Möglichkeiten, die wir „jetzt“ haben, um Zukunft gestalten zu können. Und zwar die Möglichkeiten jedes Einzelnen, von Unternehmen, Regionen und natürlich auch Verwaltungen. Dabei betrachten sie nicht nur die Digitalisierung, also die Technologie, sondern die Digitalität, also das Zusammenspiel zwischen digitaler neuer Technologie und Realität, daher Digitalität.

Futurologen sind heute (noch) selten. Denn um die Industrialisierung mit ihren sehr festen und vorgegebenen Strukturen, waren vor allem Wahrscheinlichkeiten und Trends wichtig, um vorher sehen zu können was passiert – das haben Zukunftsforscher abgebildet. Zunehmend verändern sich aber diese Strukturen und jeder Einzelne hat durch neue Technologien jeden Tag mehrere große Hebel zur Verfügung, was wir verändern „können“. Das ist neu, verlangt aber nach anderem Denken, Initiativen und Handlungen. Vor allem verlangt es nach klaren Werten und Vorbildern. Denn eine Gesellschaft besteht eben nicht aus Technologie, sondern aus Werten auf die sie sich in einem demokratischen Verfahren geeinigt hat und die sie den aktuellen Anforderungen immer wieder anpasst.

Alle Vorträge von Max kann man als einzelnen Impuls buchen – oder auch als Vortragsreihe, in der bestimmte individuelle Schwerpunkte des Unternehmens behandelt werden


Der Autor & Redner

Max Thinius istEuropas führender Futurologe, der nicht mit Wahrscheinlichkeiten und Trends schaut, was kommen könnte, sondern der Möglichkeiten sucht, erkennt und gemeinsam mit Organisationen, Konzernen, dem wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierungen wie auch verschiedenen Ministerien – und der gesamten Gesellschaft – umsetzt.

Unter anderem hat er mit der MAMA AG das erste nachhaltige Investmenthaus Deutschlands mit aufgebaut, die weltweit erste Ratingagentur für nachhaltige Geldanlagen in Liechtenstein und war Mitglied im Senat der Wirtschaft der Deutschen Umweltstiftung. Er hat sogar eine eigene Unterhaltungsshow, mit der er immer mal wieder auf Tour geht. Er will Menschen erreichen und Ihnen zeigen, wie Sie die vielen Möglichkeiten, die Sie heute haben, richtig nutzen können.